Geschichte lebendig gemacht
KuLanI ehrt Dr. Manfred Peter und Kerstin Adam
Am 27. Oktober 2025 würdigte die KulturLandschaftsInitiative St. Wendeler Land (KuLanI) Dr. Manfred Peter und Kerstin Adam, Mitarbeiterin der Stiftung europäische Kultur und Bildung. Die Feierstunde war klein gehalten, doch die Botschaft dahinter war größer: Die Region, ihre Geschichte und die Menschen, die sie erzählen, verdienen Sichtbarkeit.
Werner Feldkamp, Ehrenvorsitzender der KuLanI, betonte in seiner Rede eine gemeinsame Leidenschaft, die beide Preisträger verbindet: die Faszination für die Spuren der Vergangenheit im St. Wendeler Land.
„Schon als Junge war ich unglaublich fasziniert vom Hunnenring, dem keltischen Ringwall von Otzenhausen“, erinnerte sich Dr. Manfred Peter, gebürtiger Primstaler. Obwohl sein Berufsweg ihn als Jurist ans Europäische Parlament führte, blieb seine Leidenschaft für die regionale Geschichte stets lebendig.
Für Peters außergewöhnliches Konzept der „Erzählung Europa: 5 x 500“ im Rahmen des Kulturprojekts „St. Wendeler Land steinreich“ gab es lobende Worte: Er hatte die Idee, die Geschichte grob vereinfacht in fünf Epochen zu je 500 Jahren einzuteilen. Große Ereignisse der Weltgeschichte verknüpfte er mit der Geschichte der Heimat, denn viele Spuren wie der Hunnenring finden sich auch im St. Wendeler Land. Auf der Grundlage von Peters Konzept arbeiteten Archäologen oder Historiker und die Öffentlichkeit gemeinsam in Seminaren die Geschichte auf. Ihre Ergebnisse sind heute noch in Ausstellungen im Schaumbergturm, an der Bosener Mühle und an der Europäischen Akademie Otzenhausen zu sehen.
„Manfred Peters Ziel war es, Menschen zu ermöglichen, sich in den großen Epochen unserer 2500jährigen Geschichte einfacher zurechtzufinden, Ereignisse miteinander zu verknüpfen und zu verstehen, was dies mit unserer Region zu tun hat“, so Feldkamp.
Bereits zehn Jahre früher, 2005, kam Kerstin Adam, Wahlsaarländerin aus Norddeutschland, zu einem KuLanI-Projekt – und fing ebenfalls sofort Feuer, als sie mit dem „Hunnenring“ in Berührung kam. Zwischen 2005 und 2007 beteiligte sie sich im Auftrag der Europäischen Akademie Otzenhausen am Projekt „Cerda & Celtoi“, der Schaffung eines keltischen Skulpturenwegs zwischen der Akademie und dem Ringwall. Das Besondere: Die 18 Skulpturen wurden im Laufe von drei Jahren von jeweils 6 Künstlerinnen und Künstlern aus dem ehemaligen keltischen Siedlungsgebiet erschaffen – von Spanien über Irland bis in die Türkei. „Das war der Auftakt zu einer der spannendsten Phasen in meinem Berufsleben,“ erklärte die ausgebildete Übersetzerin. Denn die Künstler arbeiteten vor Ort im Park der Akademie, und so eröffnete sich für sie ein weites Arbeitsfeld: neben der Mitbetreuung der Künstler vor allem eine breite Öffentlichkeitsarbeitskampagne. Auf „Cerda & Celtoi“ folgten weitere Projekte und Seminare an der Europäischen Akademie Otzenhausen. Auch im Projekt „Erzählung Europa: 5 x 500“ gehörte sie zum Kernteam. Besonders dankte sie ihrer Vorgesetzten Roswitha Jungfleisch von der Stiftung europäische Kultur und Bildung, einer der Projektpartnerinnen, die ihr die Freistellung für diese Tätigkeiten ermöglichte. Aus den genannten Projekten entstanden zahlreiche andere, die bis heute ihre Arbeit prägen.
Wer die Zukunft gestalten will, muss seine Vergangenheit kennen. Dabei sei das Ziel der KuLanI klar, so Feldkamp: „Wir dürfen aber nicht in der Vergangenheit verharren, sondern müssen schauen, was wir heute bzw. morgen tun können.“
Foto oben, Copyright Andreas Sutor, v.l.n.r.:
Thomas Gebel, Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands der KuLanI, Dr. Manfred Peter, Kerstin Adam, Werner Feldkamp, Ehrenvorsitzender der KuLanI, Roswitha Jungfleisch, geschäftsführende Vorsitzende des Vorstands der Stiftung europäische Kultur und Bildung sowie Dr. Hanspeter Georgi, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung europäische Kultur und Bildung




