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So war unser... Europäischer Tag der Jüdischen Kultur

Beginn und Ort

11:07, Saarbrücken

Nachlese: Europäischer Tag der Jüdischen Kultur

Am 7. September 2025 waren rund 30 Gäste der Einladung der Europa-Union Saar in Zusammenarbeit mit der Synagogengemeinde Saarbrücken und unserer Stiftung in die Synagoge Saarbrücken gefolgt: Am Europäischen Tag der Jüdischen Kultur erinnerte die Veranstaltung „Bukowina: Modell für Europa?“ mit Prof. Dr. Amy Colin und Prof. Dr. Norbert Gutenberg an die reiche Tradition dieses Landstrichs, den sich heute Rumänien und die Ukraine teilen. Auf dem Programm standen historische Einordnungen, literarische Stimmen und ein lebendiger Dialog.

Bis 1939 lebten in der Bukowina Rumänen, Russen, Ukrainer, Deutsche, Juden, Polen und viele weitere Nationalitäten Seite an Seite. Es war ein Kulturraum, in dem katholische, orthodoxe, protestantische und jüdische Traditionen ihren Platz hatten.

Czernowitz, die Hauptstadt der Region, galt als Heimat großer Dichter und Denker. Besonders die jüdische Bevölkerung prägte Kunst, Kultur und Politik – mit Paul Celan als herausragender Stimme. Politische Intellektuelle wie Karl Emil Franzos oder Benno Straucher sahen in der Bukowina sogar ein frühes Modell für ein vereintes Europa.

Heute ist von dieser Multikulturalität nur wenig geblieben, das jüdische Element wurde ausgelöscht. Umso wichtiger ist es, diese Erinnerung wachzuhalten und die Vielfalt sowie ihre Protagonisten zu würdigen.

Textgrundlage: Felix Marten, Europa-Union Saar